Unterrichtsinhalt |
Beethovens Musik bespielt, gestaltet, besetzt, formiert Räume; Räume erzeugen und verstärken Resonanzen, sind Fenster in Geschichte und Zukunft, gestalten Kommunikation, Begegnung und Interaktion. Für die Detmolder Ringvorlesung zum Beethovenjahr wird bewusst ein kulturwissenschaftlicher, offen-metaphorischer Begriff des „Raumes“ zugrunde gelegt, um in konkreten wie abstrakten Perspektiven solche Dimensionen auszuloten. Die Ringvorlesung vermittelt in Form von Vorträgen und anschließenden Publikumsdiskussionen einem breiten Publikum sowie auch den Studierenden Methoden und Denkmodelle einer zeitgenössischen und internationalen Musikwissenschaft, die sich als Kulturwissenschaft versteht und als solche längst nicht mehr nur nach Meistern und Werken fragt, sondern die realen musikalischen Handlungsräume und konkreten Umgangsweisen mit Musik erforscht. Das Spektrum der Vorträge reicht vom Zusammenspiel von Konzertsaalakustik und historischer Aufführungspraxis über die Rolle, die Beethovens Musik als Inspiration und Material für Komponistinnen und Komponisten des 19., 20. und 21. Jahrhunderts spielte, bis hin zu bis zu Beethovens Präsenz im Bereich der Kunst und im öffentlichen kulturpolitischen Raum, etwa in Form von Denkmälern. Seine Skizzen und Arbeitsmanuskripte sind als kreative Schreib- und Denkräume ebenso Thema wie Beethoven als Figur im popkulturellen Raum und als Referenz für das zeitgenössische Komponieren.
Die sechsteilige Vorlesungsreihe wird ergänzt durch ein vertiefendes Lektüreseminar, das zu den angegeben Terminen stattfindet. |