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Musik ist eine ephemere Kunst, die nicht zwingend eine Notation braucht. Das belegen zahlreiche Beispiele der Musikpflege weltweit. Und doch ist die Verschriftlichung von Musik essentiell für die europäische Musikgeschichte. Warum also ist es dazu gekommen, Musik aufzuschreiben, und in welchem Zusammenhang steht die Notenschrift zur jeweiligen kompositorischen Praxis? Welche verschiedenen Arten, Musik visuell greifbar zu machen, gab es in der Geschichte? Und wie erstellen heutige Wissenschaftler*innen aus alten Handschriften moderne Editionen? Diese und weitere Fragen bilden den Gegenstand des Seminars. Ausgehend von antiken Notationsformen über die Neumen und die Mensuralnotation bis hin zu unserer „modernen“ Notation werden verschiedene Verschriftlichungsarten behandelt und auch eigene Transkriptionen angefertigt. Dabei gilt es stets auch die Möglichkeiten und Grenzen der Visualisierung des klanglichen Phänomens Musik zu diskutieren und theoretisch einzuordnen. |
